Es fehlt vielleicht uns modernen Menschen nichts so sehr als die echte Erschütterung: wirklich da, wo das Leben fest ist, eine Festigkeit zu spüren, und da, wo es labil ist und unsicher ist und haltlos ist und grundlos ist, das auch zu wissen und das auch auszuhalten. Das ist vielleicht die allerletzte Antwort auf die Frage, warum uns Gott in diese Zeit geschickt hat und warum er diese Wirbel über die Erde gehen lässt und warum er uns so in Chaos hineinhält und ins Aussichtslose und ins Dunkle und warum von all dem kein Ende abzusehen ist: weil wir in einer ganz falschen und unechten Sicherheit auf der Erde gestanden haben.
Und jetzt lässt Gott die Erde einmal dröhnen, und jetzt schüttelt er einmal und erschüttert er einmal, nicht um eine falsche Angst hervorzurufen – ich spreche noch davon –, sondern um uns eines wieder zu lehren: das innerliche Bewegtwerden des Geistes. Vieles von dem, was heute geschieht, wäre nicht geschehen, wenn die Menschen in dieser inneren Bewegung und Unruhe des Herzens gewesen wären, in die der Mensch gerät vor Gott, dem Herrn, und dem klaren Blick auf die Dinge, wir sie sind; er hätte dann die Hand von vielen gelassen, was uns das Leben durcheinander gerührt hat und irgendwie zerschüttelt und zerschlagen hat; der Mensch hätte die inneren Instanzen gesehen, hätte die Grenzen gesehen und die Zuständigkeiten abstimmen können. Aber der Mensch stand auf dieser Erde mit einem falschen Pathos, mit einer falschen Sicherheit, mit einem inneren Wahn, der wirklich glaubte, dass die eigene Hand und der eigene Arm reicht, um Sterne vom Himmel zu holen und ewige Lichter in der Welt anzuzünden und von sich her die Gefahren zu wenden und die Nacht zu bannen und das innere Beben des Kosmos gleichsam auszuschalten und aufzuhalten und das Ganze einzuspannen und einzufügen in endgültige Ordnung, die nun stünde.
Das ist die erste Adventsbotschaft: Vor dem Letzten wird die Welt ins Beben geraten. Und nur da, wo der Mensch innerlich nicht an falschen Sicherheiten hängt, da wird sein Auge fähig sein, den Letzten zu sehen und den Dingen auf den Grund zu kommen und sich selbst und sein Leben zu bewahren vor diesen pädagogischen Schrecken und Schrecknissen, in die dann Gott, der Herr, die Welt versinken lassen muss, damit wir, wie Paulus sagt, vom Schlaf erwachen und sehen, es ist ab und zu Zeit zur Umkehr, es ist ab und zu Zeit, die Dinge zu ändern, es ist ab und zu Zeit, zu sagen: gut, es war Nacht, aber lasst es Nacht gewesen sein, und entschließen wir uns jetzt zum Tag, und zwar mit Entschlüssen, die eben kommen aus diesen erlebten Schrecknissen und aus diesen erlebten Zusammenhängen und die deswegen gerade in der Unsicherheit unerschütterlich sind.
Wenn wir das Leben noch einmal wandeln wollen und wenn noch einmal wirklich Advent werden soll, Advent der Heimat und Advent der Herzen, und Advent des Volkes und Advent der Völker, und in all dem ein Kommen des Herrn, dann ist das die eine große Advent-Frage für uns, ob wir aus diesen Erschütterungen heraus kommen mit dem Entschluss: Ja, aufstehen! Es ist Zeit, vom Schlafe zu erwachen. Es ist Zeit, dass irgendwie ein Wecken beginnt, und es ist Zeit, dass man die Dinge wieder stellt, wie sie von Gott, dem Herrn, gestellt sind. Und dass nun der einzelne sich daran begibt, mit der Unerschütterlichkeit, mit der der Herr kommen wird, das Leben da, wo es ihm offen liegt, wirklich in diese Ordnung zu fügen, und das Leben da, wo es sein Wort vernimmt, wirklich um die Botschaft nicht zu betrügen, und das Leben, wo es vor den eigenen Augen rebelliert zurechtzuweisen.
Es fehlen heute die Menschen, die aus den letzten Erschütterungen kommen mit dem Wissen und dem Bewusstsein: Die auf den Herrn schauen, die werden in einem letzten Punkt nicht angerührt, auch wenn man sie aus dem Erdkreis hinausjagt.
Und die Adventsbotschaft aus dieser Begegnung des Menschen mit dem Absoluten, mit dem Letzten, das Evangelium, war die Botschaft von der Erschütterung, dass am Ende die Welt erschüttert sein wird. Und dass dann der Menschensohn kommen wird, das was auch mehr als eine historische Prophezeiung, das war auch ein Gesetz, dass irgendwie Kommen Gottes und Erschütterung des Menschen zusammenhängen und dass dann, wenn der Mensch innerlich erschüttert ist, innerlich einer echten Erschütterung unfähig wird und stur wird und hart wird und oberflächlich wird und billig wird, dass dann Gott, der Herr, von sich aus die Weltgeschichte anrührt und uns beibringt, was das heißt, in die Erschütterung gestellt zu sein und innerlich angerührt zu werden. Und dass dann die große Frage an uns ist, ob wir noch einer echten Erschütterung fähig sind oder ob das so bleiben soll, dass wir tausend und tausend Dinge ansehen, dass wir wissen von den und wissen von jenen Dingen, die uns nicht schmecken, von Dingen, von denen wir wissen, sie sollen nicht sein, und dass wir uns an all das gewöhnen. An was haben wir uns schon gewöhnt im Lauf der Jahre, im Lauf der Wochen und Monate und stehen unerschüttert da, ungerührt, innerlich unbewegt!
Advent ist eine Zeit der Erschütterung, in der der Mensch wach werden soll zu sich selbst. Die Voraussetzung des erfüllten Advent ist der Verzicht auf die anmaßenden Gebärden und verführerischen Träume, mit denen und in denen sich der Mensch immer wieder etwas vormacht. Er zwingt so die Wirklichkeit, ihn mit Gewalt zu sich zu bringen, mit Gewalt und viel Not und Leid.
Das erschütterte Erwachen gehört durchaus in den Gedanken und das Erlebnis des Advents. Aber zugleich gehört viel mehr dazu. Das erst macht ja die heimliche Seligkeit dieser Zeiten aus und zündet das innere Licht in den Herzen an, dass der Advent gesegnet ist mit den Verheißungen des Herrn. Die Erschütterung, das Aufwachen: damit fängt das Leben ja erst an, des Advents fähig zu werden. Gerade in der Herbheit des Aufwachens, in der Hilflosigkeit des Zusichselbstkommens, in der Erbärmlichkeit des Grenzerlebnisses erreichen den Menschen die goldenen Fäden, die in diesen Zeiten zwischen Himmel und Erde gehen und der Welt eine Ahnung von der Fülle geben, zu der sie gerufen und fähig ist.
Der Mensch soll sich die reflexen Adventsüberlegungen ähnlicher Art nicht schenken. Er soll auch immer wieder einmal das innere Auge schauen und das Herz schweifen lassen. Er wird dem adventlichen Ernst und dem adventlichen Segen dann auch noch anders begegnen. Er wird Gestalten sehen, gelungene und gekonnte Menschen dieser Tage und aller Tage, in denen die Adventsbotschaft und der Adventssegen einfach da sind und leben und beglückend oder erschütternd, tröstend und erhebend den Menschen anrufen und anrühren.
Menschen dieser Tage und aller Tage habe ich gesagt. Drei Typen meine ich vorab: den Rufenden in der Wüste; den kündenden Engel; die gesegnete Frau.
Der Rufende in der Wüste. Wohl einer Zeit, die ehrlich von sich meinen darf, sie sei keine Wüste. Wehe aber einer Zeit, in der die Stimmen der Rufenden in der Wüste verstummt sind, überschrien vom Tageslärm oder verboten oder untergegangen im Fortschrittstaumel oder gehemmt und leiser geworden aus Furcht und Feigheit. Die Verwüstung wird bald so schrecklich und allseitig geschehen, dass den Menschen das geschriebene Wort Wüste wieder von selbst einfällt. Ich glaube, wir wissen das.
Aber immer noch erheben die rufenden Stimmen nicht ihre Klage und Anklage. Die Johannesgestalten dürfen keine Stunde im Bild des Lebens fehlen. Diese geprägten Menschen vom Blitz der Sendung und Berufung getroffen. Ihr Herz ist ihnen voraus, und deswegen ist ihr Auge so hellsichtig und ihr Urteil so unbestechlich. Sie rufen nicht um des Rufens willen oder der Stimme wegen. Oder weil sie den Menschen die schönen Stunden der Erde neideten, da sie ja selbst ausgemeindet sind aus den kleinen trauten Kreisen des Vordergrundes. Sie haben den großen Trost, den nur der kennt, der die innersten und äußersten Grenzen des Daseins abgeschritten ist.
Sie rufen den Segen und das Heil. Sie rufen den Menschen vor seine letzte Chance, während sie schon den Boden beben spüren und das Gebälk knistern und die festesten Berge innerlich wanken sehen und die Sterne des Himmels sogar in Ungeborgenheit hängend schauen. Sie rufen den Menschen in die Möglichkeit, die wandernde Wüste, die ihn überfallen und verschütten wird, aufzufangen durch die größere Kraft des bekehrten Herzens.
Ach Gott, der Mensch heute weiß es ganz praktisch wieder, was es heißt, Schutt wegzuräumen und Wege wieder eben zu machen. Er wird es noch lange Jahre wissen und tun müssen. Dass doch die rufenden Stimmen aufklingen, die die Wüste deuten und die Verwüstung von innen her überholen. Dass die Adventsgestalt des Johannes, des unerbittlichen Sendlings und Mahnboten im Namen Gottes, in unsern Trümmerwüsten kein Fremdling bleibe. Von diesen Gestalten hängt viel ab für unser Leben. Denn wie sollen wir hören, wenn keiner ruft und das Toben der wild gewordenen Zerstörung und Verblendung wirklich überbietet?
Der kündende Engel. Den diesjährigen Advent sehe ich so intensiv und ahnungsvoll wie noch nie. Wenn ich in meiner Zelle auf und ab gehe, drei Schritte hin und drei Schritte her, die Hände in Eisen, vor mir das ungewisse Schicksal, dann verstehe ich ganz anders als sonst die alten Verheißungen vom kommenden Herrn, der erlösen und befreien wird.
Und immer kommt mir dabei in die Erinnerung der Engel, den mir vor zwei Jahren zum Advent ein guter Mensch schenkte. Er trug das Spruchband: "Freuet euch, denn der Herr ist nahe." Den Engel hat die Bombe zerstört. Den guten Menschen hat die Bombe getötet, und ich spüre oft, dass er mir Engelsdienste tut.
Der Schrecken dieser Zeit wäre nicht auszuhalten - wie überhaupt der Schrecken, den uns unsere Erdensituation bereitet, wenn wir sie begreifen -, wenn nicht dieses andere Wissen uns immer wieder ermunterte und aufrichtete, das Wissen von den Verheißungen, die mitten im Schrecken gesprochen werden und gelten, und das Wissen von den leisen Engeln der Verkündigung, die ihre Segensbotschaft sprechen in die Not hinein und ihre Saat des Segens ausstreuen, die einmal aufgehen wird mitten in der Nacht. Es sind noch nicht die lauten Engel des Jubels und der Öffentlichkeit und der Erfüllung, die Engel des Advent. Still und unbemerkt kommen sie in die Kammern und vor die Herzen wie damals. Still bringen sie die Fragen Gottes und künden uns die Wunder Gottes, bei dem kein Ding unmöglich.
Der Advent ist trotz allem Ernst geborgene Zeit, weil an ihn eine Botschaft erging. Ach, wenn die Menschen einmal nichts mehr wissen von der Botschaft und den Verheißungen, wenn sie nur noch die vier Wände und die Kerkerfenster ihrer grauen Tage erleben und nicht mehr die leisen Sohlen der kündenden Engel vernehmen und ihr raunendes Wort uns die Seele nicht mehr erschüttert und erhebt zugleich, dann ist es geschehen um uns. Dann leben wir verlorene Zeit und sind tot, lange bevor sie uns etwas antun.
An den goldenen Samen Gotts glauben, den die Engel ausgestreut haben und noch immer noch den offenen Herzen anbieten, das ist das erste, was der Mensch zu seinem Leben tun muss. Und das andere: selbst als kündender Bote durch diese grauen Tage gehen. So viel Mut bedarf der Stärkung, so viel Verzweiflung der Tröstung, so viel Härte der milden Hand und der aufhellenden Deutung, so viel Einsamkeit schreit nach dem befreienden Wort, so viel Verlust und Schmerz sucht einen inneren Sinn. Gottes Boten wissen um den Segen, den der Herrgott auch in diese geschichtlichen Stunden hineingesät hat. Gläubig harren auf die Fruchtbarkeit der schweigenden Erde und die Fülle der kommenden Ernte, das heißt die Welt, auch diese Welt im Advent verstehen. Gläubig harren: aber nicht mehr, weil wir der Erde trauen oder unserm Stern oder dem Temperament und dem guten Mut, nur noch weil wir die Botschaften Gottes vernommen haben und von seinen kündenden Engeln wissen und selbst einem begegnet sind.
Die gesegnete Frau. Sie ist die tröstliche Gestalt des Advent. Dass die Verkündigung des Engels das bereite Herz fand und dass das Wort Fleisch wurde und im heiligen Raum des mütterlichen Herzens die Erde weit über sich hinauswuchs in die gottmenschliche Welt hinein: das ist die heilige Tröstung des Advent. Was nützen uns Ahnung und Erlebnis unserer Not, wenn keine Brücke geschlagen wird zum anderen Ufer? Was hilft uns der Schrecken über Irrung und Wirrung, wenn kein Licht aufleuchtet, das dem Dunkel gewachsen und überlegen bleibt? Was nützt uns der Schauder in der Kälte und Härte, in denen die Welt erfriert, je tiefer sie in sich selbst sich verliert und ertötet, wenn wir nicht zugleich von der Gnade erfahren, die mächtiger ist als die Gefährdung und die Verlorenheit?
Es haben die Dichter und Mythenerfinder und sonstige Geschichten- und Märchenerzähler der Menschheit immer wieder von den Müttern geredet. Sie haben einmal die Erde gemeint, ein andermal die Natur; sie haben die geheimnisvollen schöpferischen Brunnenstuben des Alls mit diesem Wort erschließen wollen und das quellende Lebensgeheimnis beschwören. In all dem lag und liegt Hunger und Ahnung und Sehnsucht und ein adventliches Warten auf diese gesegnete Frau.
Dass Gott einer Mutter Sohn wurde, dass eine Frau über die Erde gehen durfte, deren Schoß geweiht war zum heiligen Tempel und Tabernakel Gottes, das ist eigentlich die Vollendung der Erde und die Erfüllung ihrer Erwartungen.
So vielerlei adventlicher Trost geht von dieser verborgenen Gestalt der gesegneten und wartenden Maria aus. Dass dieses der Erde gegeben ward, diese Frucht zu bringen! Dass die Welt vor Gott erscheinen durfte mit der bergenden Wärme, aber auch der dienenden und darum so sicheren Zuständigkeit des mütterlichen Herzens!
Die grauen Horizonte müssen sich lichten. Nur der Vordergrund schreit so laut und aufdringlich. Weiter hinten, wo es um die eigentlichen Dinge geht, ist die Lage schon anders. Die Frau hat das Kind empfangen, es unter ihrem Herzen geborgen und hat den Sohn geboren. Die Welt ist in ein anderes Gesetz geraten. Das sind ja alles nicht nur die einmaligen geschichtlichen Ereignisse, auf denen unser Heil beruht. Das sind zugleich die typischen Gestalten und Geschehnisse, die die neue Ordnung der Dinge, des Lebens, unseres Daseins anzeigen.
Wir müssen heute mutig daran denken, dass die gesegnete Frau von Nazareth eine dieser erhellenden Gestalten ist. Tiefer im Sein tragen auch unsere Tage und unsere Schicksale den Segen und das Geheimnis Gottes. Es kommt nur darauf an zu warten und warten zu können, bis ihre Stunde kommt.
Dreimal Advent als heilige und zugleich symbolische Gestalt. Das soll keine idyllische Kleinmalerei sein, sondern eine Anrede an mich und an dich, lieber Freund, wenn dich diese Blätter je finden. Es soll dies aber nicht zuerst schön gesagt sein, sondern es soll die Wahrheit sein, an der ich mich messen und ausrichten und wieder aufrichten will, wenn die vordergründige Last dieser Tage zu schwer und verführerisch verwirrend wird!
Lasst uns also hinknien und um den dreifachen Adventsegen und die dreifache Weihe des Advent bitten.
Lasst uns bitten um die Offenheit und Willigkeit, die Mahnboten des Herrn zu hören, und durch die Umkehr der Herzen die Verwüstung des Lebens überwinden. Lasst uns die ernsten Worte der Rufenden nicht scheuen und unterschlagen, damit nicht die, die heute unsere Henker sind, morgen noch einmal unsere Ankläger sind wegen der verschwiegenen Wahrheit.
Und wieder lasst uns hinknien und bitten um die hellen Augen, die fähig sind, Gottes kündende Boten zu sehen, um die wachen Herzen, die kundig sind, die Worte der Verheißung zu vernehmen. Die Welt ist mehr als ihre Last und das Leben mehr als die Summe seiner grauen Tage. Die goldenen Fäden der echten Wirklichkeit schlagen schon überall durch. Lasst uns dies wissen und lasst uns selbst tröstender Bote sein. Durch den die Hoffnung wächst, der ist ein Mensch selbst der Hoffnung und der Verheißung.
Und noch einmal wollen wir knien und bitten um den Glauben an die mütterliche Weihe des Lebens in der Gestalt der gesegneten Frau von Nazareth. Das Leben ist den grausamen und unbarmherzigen Mächten entrissen, auch und heute und für immer. Lasst uns geduldig sein und warten, adventisch warten auf die Stunde, in der es dem Herrn gefällt, auch in dieser Nacht als Frucht und Geheimnis dieser Zeit neu zu erscheinen.
Advent ist Zeit der Verheißung, noch nicht der Erfüllung. Noch stehen wir mitten im Ganzen und in der logischen Unerbittlichkeit und Unabweisbarkeit des Schicksals. Noch sieht es für die gehaltenen Augen so aus, als ob die endgültigen Würfel doch da unten in diesen Tälern, auf diesen Kriegsfeldern, in diesen Lagern und Kerkern und Kellern geworfen würden. Der Wache spürt die anderen Kräfte am Werk, und er kann ihre Stunde erwarten.
Noch erfüllt der Lärm der Verwüstung und Vernichtung, das Geschrei der Selbstsicherheit und Anmaßung, das Weinen der Verzweiflung und Ohnmacht den Raum. Aber ringsherum am Horizont stehen schweigend die ewigen Dinge mit ihrer uralten Sehnsucht. Über ihnen liegt bereits das erste milde Licht der kommenden strahlenden Fülle. Von dorther erklingen erste Klänge wie von Schalmeien und singenden Knaben. Sie fügen sich noch nicht zu Lied und Melodie; es ist alles noch zu fern und erst verkündet und angesagt. Aber es geschieht. Dies ist heute. Und morgen werden die Engel laut jubelnd erzählen, was geschehen ist, und wir werden es wissen und werden selig sein, wenn wir im Advent geglaubt und getraut haben.