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Eine persönliche Geschichte
von Tobias Jones
Dienstag, 8. Februar 2022
Plough-online seit 30.10.2019
In der Apostelgeschichte gibt es eine Passage, durch die in meinen Teenagerjahren ein Same in mich hineingelegt wurde. Er blieb dort im Verborgenen, als ich in meinen Zwanzigern war und der traditionellen Kirche den Rücken kehrte. Ich nehme an, er blieb dort, weil er Verse enthält, die sowohl für die politisch radikalsten Atheisten als auch die frommsten Christen ein gemeinsames Anliegen sind: das Teilen von Besitz. „Niemand betrachtete sein Eigentum als privaten Besitz, sondern alles gehörte ihnen gemeinsam. … Keiner der Gläubigen musste Not leiden.” Dies klang der Gründungsvision des Sozialismus unheimlich ähnlich: „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“ – ein Spruch, der mich als Leitstern ebenfalls durch meine Jugend begleitete.
Wo ich auch in Bezug auf den Glauben stehen mochte, in politischer Hinsicht war ich schon immer ein Radikaler. Mit der einfältigen Gewissheit der Jugend nannte ich mich selbst – als Reaktion auf die Politik der Premierministerin Margaret Thatcher – einen Sozialisten und Kommunalisten. Ich war sechs Jahre alt, als sie an die Macht kam, und 18, als sie zurücktrat, so dass ich meine prägenden Jahre damit verbrachte, meine Argumente an all den Verwandten, Lehrern und Schulfreunden zu schärfen, die wie Thatcher daran glaubten, dass der Kapitalismus Ungleichheit besser besiegen konnte als Wohltätigkeit. Nach dem Bergarbeiterstreik und dem Falklandkrieg fügte ich meiner Liste hochtrabend klingender Etikettierungen den Begriff „Pazifist“ hinzu.
Ich wuchs in einer gastfreundlichen Familie auf, was ebenfalls Auswirkungen auf meine politischen Ansichten hatte. Meine Eltern nahmen Freunde auf, die etwa unter dem Zerbruch ihrer Ehe oder einem Nervenzusammenbruch litten. Es gab bei uns immer ein freies Bett und ein zusätzliches Gedeck am Tisch. Sie wurden so oft in Anspruch genommen, dass ich folgende Tatsache zu schätzen lernte: Eine starke Ehe und eine gesunde Familie kann wie ein Feuer sein, um das sich viele ausgeschlossene oder gebrochene Menschen versammeln können, um Wärme zu finden.
Nicht, dass ich selbst viel zu Hause gewesen wäre. Ab dem Alter von acht Jahren erhielt ich meine Bildung in einem System, das ich heute noch abstoßend finde: den englischen Public Schools. Diese Schulen waren gegründet worden, um sicherzustellen, dass die Ärmsten der Gesellschaft (daher „public“, auf Deutsch „öffentlich“) eine Bildung erhielten, aber im Laufe der Jahrhunderte wurden sie zu Festungen der Reichen. Als Internatsschüler verabscheute ich das elitäre Denken meiner Schule und vermisste mein Zuhause. In den meisten meiner Kindheitserinnerungen taucht nicht meine Familie auf, sondern verschiedene Schlafsäle mit einem (sehr freundlichen) Heimleiter für 70 Jungen.
Es war dort nicht trostlos, aber meine Teenagerjahre fühlten sich an wie der schleichende Verlust des Zuhauses, das ich verlassen hatte. In der Schule war das Christentum laut und patriotisch, voller Gebete für Soldaten und die königliche Familie, und militärischer Banner, die in der Kapelle hingen. Meine Abneigung gegen die Schule führte zu einer Abneigung gegen die so leicht zu verdrehenden Evangelien.
Andererseits vermittelte mir die Schule eine sehr große Toleranz und Faszination von gemeinschaftlichem Leben. (Jungen, die auf einer Public School waren, empfinden Barracken oder Gefängnisse grundsätzlich als etwas weniger Schlimmes als andere Leute.) Ich erhielt dort eine erstklassige Ausbildung. Und es ist nahezu unmöglich, eine Public School nicht mit einer Zuversicht zu verlassen, die an Unverschämtheit grenzt. Das Leben scheint, kaum überraschend, leichter. Man bekommt dort beigebracht, dass man die Welt verändern kann.
Erst als ich im Alter von 25 Jahren nach Italien zog, erkannte ich, wie durch und durch protestantisch ich war. Ich ertappte mich selbst dabei, wie ich eine christliche Tradition verteidigte, von der ich gedacht hatte, dass sie mir egal sei. Auf taktlose Weise geriet ich immer wieder in Streit mit hingegebenen Katholiken, die mich nach meinem Glauben fragten. Ich fing an, in eine Waldenserkirche zu gehen, eine vor-reformatorische Kirche, die von Peter Waldo, einem Radikalen aus dem zwölften Jahrhundert, inspiriert worden war. Jahrhundertelang waren die Waldenser in Italien verfolgt worden, oft für das seltsame Verbrechen, eine Bibel bei sich zu tragen. Vielleicht fühlte sich diese Kirche aufgrund dieser Verfolgung äußerst demütig und wie eine Gegenkultur an. Man sprach dort nicht über Soldaten und Könige, sondern darüber, dass Jesus seinen Nachfolgern die Füße gewaschen hatte.
Ich verdiente meinen Lebensunterhalt als Autor und recherchierte gerade zu einem Buch über gemeinschaftliches Leben. Während meine Frau Francesca und ich umherreisten und für dieses Buch namens Utopian Dreams (Utopische Träume) verschiedene Kommunitäten aufsuchten, entdeckten wir die Pilsdon-Kommunität im englischen Dorset. Pilsdon war 1958 von Percy Smith gegründet worden, einem anglikanischen Priester, der an „das Überleben der Schwächsten“ glaubte. In einem großen elisabethanischen Gutshaus, das inmitten von Feldern und Wäldern und nahe einem Fluss lag, versammelte er Menschen, die ausgeschlossen oder enteignet waren. Hier sah ich endlich etwas, das starke Ähnlichkeit mit jenen Versen aus der Apostelgeschichte hatte: Alle setzten sich gemeinsam an einen Tisch, um zu essen, und bearbeiteten gemeinsam die Felder. Es fühlte sich an wie ein Laienkloster, in dem sich körperliche Arbeit – sie besaßen Schafe, Schweine, Kühe und Geflügel – in regelmäßigen Abständen mit Gebet in der mittelalterlichen Kirche der Gemeinschaft abwechselte. Es war eine Gemeinschaft, in der ehemalige Häftlinge, Soldaten mit posttraumatischen Belastungsstörungen, Suchtkranke und ehemals Obdachlose an der Seite von hingegebenen Familien mit ihren Kindern lebten. Je mehr wir danach suchten, umso mehr kleine Gemeinschaften fanden wir, die ähnliche Dinge taten.
Einige Jahre diente ich als einer der Verwalter von Pilsdon und begann so, die immens harte Arbeit – in Bezug auf Finanzen, Schriftverkehr, Juristisches – zu schätzen, die erforderlich war, um diesen wunderbaren Kommunalismus aufrechtzuerhalten. Fünfzig Jahre nach seiner Gründung war Pilsdon in der heiklen Phase angekommen, in der es darum ging, die Radikalität der Anfangsjahre zu erhalten, während für seine Strukturen, Regeln und Rollen eine feste Form gefunden werden sollte. Je tiefer man in das gemeinschaftliche Leben eintaucht, umso schwerer und bewundernswerter erscheint es. Man erkennt, dass die Wartelisten lang sind, weil es – abgesehen von diesen verstreut liegenden christlichen Gemeinschaften – nur sehr wenige Orte gibt, wohin sich Menschen wenden können, die durch die sozialen Sicherheitsnetze gefallen sind, und wo sie erleben können, dass ihre materiellen und geistlichen Bedürfnisse gestillt werden.
Wir spürten einen starken Ruf, etwas Ähnliches wie Pilsdon ins Leben zu rufen. Für uns war klar, dass in Pilsdon etwas Außergewöhnliches und Wohltätiges getan wurde, und dass man dort von der Urgemeinde inspiriert worden war. Die Nachfrage nach mehr solcher Orte ließ sich nicht leugnen.
Wir hatten auch persönliche Gründe für unsere Entscheidung. Meine Arbeit als Autor zeichnet sich durch Einsamkeit und Selbstbezogenheit aus, daher zog mich der Gedanke an, sie mit etwas zu verbinden, was mich mit Menschen in Kontakt brachte und darauf ausgerichtet war, mehr zu geben als zu nehmen. In jenen Jahren sprach jeder davon, dass man einen Ort braucht, wo man hingehört und in Gemeinschaft lebt. Vielleicht war es auch meine Eitelkeit, die mich dazu verleitete, beweisen zu wollen, dass Francesca und ich – bei all dem bloßen Gerede darüber – es tatsächlich umsetzen konnten.
Mit etwas Glück fanden wir einen verlassenen Steinbruch im englischen Somerset – Brachland, in dem sich Laubbäume angesiedelt hatten. Das ehemalige Haus des Steinbruchbesitzers lag am Rand des Landes und uns gefiel sein solide klingender Name: „Rock House“ [Felsenhaus, Anm. d. Ü.]. Da der Steinbruch in einem von Hügeln umgebenen Tal lag, fühlte es sich sonderbar in sich geschlossen und geschützt an. Wir nannten unsere Mini-Kommunität Windsor Hill Wood. Unsere Mission deckte sich mit der von Pilsdon: ein Zuhause für eine Familie zu schaffen, das Menschen Zuflucht bot, die sich in einer Krise befanden. Wie Pilsdon hatten wir nur wenige Regeln: keinen Alkohol, keine Drogen und keine Gewalt, weder verbale, noch körperliche.
Wir fingen sehr klein an, mit nur ein paar Hühnern und ein bis zwei Gästen. Doch schon bald hatten wir uns bei den Ärzten, psychiatrischen Einrichtungen und Kirchen der Umgebung einen guten Ruf erworben. Immer mehr Gäste wurden an uns verwiesen: Teenager, die an psychischen Problemen oder Essstörungen litten, Trauernde, Süchtige, Opfer sexueller Gewalt und viele mehr. Wir hatten keine professionelle Ausbildung, um mit den Problemen umzugehen, die sich daraus ergaben, aber wir waren umgeben von Ärzten und Therapeuten, die uns halfen, einen sicheren Ort zu schaffen, in dem Liebe, ein offenes Ohr und ein gutes Familienleben die hauptsächlichen Heilmittel waren.
Im Laufe der Jahre wurde es größer. Wir pflanzten hunderte von Bäumen, schafften uns Schweine, Schafe und Bienen an, bauten Gemüse an, gruben einen Teich , gründeten eine Baumschule und bauten unzählige rustikale Möbel – Stühle, Bänke, Tische und Betten. Wir nahmen alle Mahlzeiten zusammen ein und hatten eine gemeinsame Kasse. Wir bauten eine winzige Kapelle, in der wir uns zweimal am Tag versammelten. Unsere Gäste blieben durchschnittlich sechs bis zwölf Monate; manche kamen nur für ein Wochenende, andere blieben einige Jahre. Wir nannten es nicht Gemeinschaft, sondern nur ein erweitertes Zuhause für eine Familie. Ich schrieb ein Buch über unsere Erfahrungen: A Place of Refuge (Ein Zufluchtsort). Die Leute bezeichnen es meist als „ehrlich“. Wie jeder, der in Gemeinschaft lebt, weiß, haben Menschen von außerhalb meist ein sehr geschöntes Bild davon, was solch eine Art zu leben beinhaltet: Sie sind auf oberflächliche Weise bezaubert davon, aber bleiben oft nicht lang genug, um die Phase der Entzauberung zu durchleben und hinter sich zu lassen. Daher war es ein Buch, das zu erklären versuchte, wie hart und sogar unerträglich es sein kann, das Leben miteinander zu teilen.
Wir hielten diese Gemeinschaft acht Jahre lang am Laufen, mit einem Sabbatjahr gegen Ende hin, als meine Mutter im Sterben lag. In der Woche, in der unsere Verwalter uns zu diesem Sabbatjahr rieten, spendete jemand 20.000 £ für unsere gemeinsame Kasse. Es war, gelinde gesagt, ein merkwürdiges Zusammentreffen. Als ich daraufhin verlegen sagte, dass wir uns leider dazu entschlossen hatten, aufgrund des bevorstehenden Trauerfalls ein Sabbatjahr einzulegen, sagte diese Person einfach, wir würden wissen, was wir mit dem Geld anfangen sollten. Wir hatten schon immer zurück nach Italien ziehen wollen, und nachdem wir so viele Jahre so intensiv und eng zusammengepfercht gelebt hatten, war uns das Mitgefühl teilweise abhanden gekommen. Gemeinsam mit unseren Verwaltern beschlossen wir, eine neue Familie anzuwerben, die die Zügel in die Hand nehmen sollte. Wir fanden ein mutiges Paar mit zwei jungen Söhnen, das ideal dafür geeignet war.
Zwei Jahre sind vergangen, seitdem wir ihnen die Schlüssel zu Windsor Hill Wood übergeben haben. Für uns war es eine Zeit, in der wir sowohl Trauer als auch Erleichterung empfanden, und Zeit und Raum hatten, um über das nachzudenken, was wir über das Teilen gelernt haben – und diesen besonderen Abschnitt in der Apostelgeschichte. Im Rückblick war es ein Leichtes, Besitz miteinander zu teilen. Ich hing noch nie besonders an Sachen, und wir entdeckten: Je mehr wir anderen Menschen erlaubten, unsere Möbel oder unsere Werkzeuge zu benutzen und kaputt zu machen, umso mehr neue wurden von anderen Leuten gespendet. Wir bekamen Solarzellen, Teppiche, Sessel und Essen geschenkt. Je mehr wir gaben, umso mehr empfingen wir.
Es war schwieriger, Versagen und Schwäche miteinander zu teilen. Unsere Gäste verärgerten mich hin und wieder, aber es geschah viel häufiger, dass ich von mir selbst enttäuscht war, weil ich Wut, Eitelkeit oder Gier an den Tag gelegt hatte. Äußerst eng zusammenzuleben (ein Dutzend Leute, die sich zwei Badezimmer und zwei Komposttoiletten teilten, alle Mahlzeiten gemeinsam einnahmen und dieselbe Arbeit verrichteten) bedeutete, dass man seine menschlichen Schwächen nirgendwo verbergen konnte. Gott sei Dank begleiteten uns einige engagierte Mentoren durch diese Enttäuschungen hindurch, und auch die Schriften von Dietrich Bonhoeffer, Simone Weil und anderen waren uns Führung und Hilfe. Nachdem wir durch diesen Prozess gegangen waren, hatten wir gelernt, einander und uns selbst zu vergeben.
Am schwersten zu teilen war jedoch der Grund, warum wir überhaupt dort waren. Für mich waren es immer noch diese Zeilen aus der Apostelgeschichte: Wir versuchten, die Lebensweise der ersten Jünger nachzuahmen, und so zu leben, dass wir Jesus nachfolgten, indem wir einander liebten. Sie teilten damals nicht nur ihren Besitz, sondern waren auch „ein Herz und eine Seele“. Diese Formulierung bereitete mir immer Sorgen. Nur wenige unserer Gäste folgten Jesus nach. Was wir im Laufe der Jahre in unserer Kapelle taten, war oft ein Tauziehen zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen und gar keinem Glauben. Wir waren nie ein Herz und eine Seele.
Ich war mir noch nicht einmal sicher, ob ich überhaupt sagen konnte, wie diese Einheit aussehen sollte. Die wenigen Christen, die bei uns lebten, waren Quäker, Katholiken, Methodisten und alles dazwischen. Viele unserer Gäste waren Jahrzehnte älter als ich und ich fühlte mich nicht wohl damit, ihnen eine bestimmte liturgische Praxis aufzuzwingen. Und man kann wohl sagen, dass sie in den seltenen Fällen, wo ich es versuchte, nicht besonders glücklich waren. Meine Zurückhaltung lag auch darin begründet, dass mich die implizierte Homogenität von „ein Herz und eine Seele“ irgendwie beunruhigte: Wir hatten zahlreiche Kommunitäten besucht, in der sich alle Mitglieder denselben Glaubensüberzeugungen verschrieben hatten. Einige unserer Gäste nannten sich selbst „Überlebende“ solcher Gemeinschaften, in denen sie sich ausgeschlossen gefühlt hatten, ja sogar als Sündenbock, weil sie andere intellektuelle oder geistliche Ansichten vertraten. In Windsor Hill Wood zogen wir verschwommene Inklusivität einer aufgezwungenen Gleichheit vor. Genau dies, so erkannte ich, ist eine der größten Herausforderungen des Kommunalismus – Einheit zu schaffen und gleichzeitig Vielfalt zu respektieren.
Nachdem wir Windsor Hill Wood 2017 übergeben hatten, zogen wir zurück nach Italien. Wieder zu einer Kernfamilie zu werden, mit einer verschlossenen Haustür und einem nur für fünf Leute gedeckten Tisch, erschien selbstsüchtig und herrlich zugleich. Seit zwei Jahren versuchen wir, uns auf unsere Kinder zu konzentrieren und sie wieder an das Heimatland und die Sprache ihrer Mutter zu gewöhnen.
Obwohl wir im Moment nicht in einer Gemeinschaft leben, klingt der Lockruf der Apostelgeschichte noch in meinen Ohren. Und Italien scheint wie ein guter Ort, um eine kommunalistische Vision zu verfolgen. Man findet hier katholisches Engagement, die Waldenserkirche, viele Großfamilien und eine historisch bedeutende kommunistische Partei – überall, wo man hinschaut, zeigen sich die Alternativen zum Materialismus, in Kirchen, Zufluchtshäusern, Rehas und Kommunen.
Ich bin immer noch überzeugt, dass es keinen Sinn hat, sich sonntagmorgens zu versammeln, wenn dies nicht die natürliche Folge davon ist, dass man den Rest der Woche das Leben miteinander teilt. Und da liegt der Haken: Das Leben im 21. Jahrhundert ist so hektisch und isolierend, dass jeder eine scheinbar unzählbare Menge an Verpflichtungen hat, die ihn davon abhalten, sich tiefer auf Menschen einzulassen. Meiner Erfahrung nach werden, wenn sich eine Gemeinschaft nur einmal pro Woche trifft, die Nebensächlichkeiten zur Hauptsache (z. B. welche Lieder wir singen oder wann der Gottesdienst beginnt). Menschen streiten sich über relativ unbedeutende Details und gelangen so zu der Überzeugung, dass es nicht ratsam ist, sich tiefer aufeinander einzulassen.
Es ist eine echte Herausforderung, aber ich versuche immer noch, die Menschen davon zu überzeugen, dass wir viel mehr miteinander teilen müssen. Besitz zu teilen ist bereichernd, sogar aufregend, sowohl in politischer als auch in geistlicher Hinsicht. Wer möchte nicht die Gier überwinden, egal ob man religiös ist oder nicht? Je mehr wir in der Lage sind, großzügiges Teilen zu einem Teil unseres Lebens zu machen, umso überzeugender ist unsere Einladung.
Francesca und ich versuchen herauszufinden, worin unsere Berufung liegt. Wir wissen, dass es viele Nöte gibt und unsere Mittel begrenzt sind. Aber ich finde den Abschnitt aus der Apostelgeschichte immer noch inspirierend und werde von jedem angezogen, der sich danach sehnt, ihn nachzuahmen. Ich werde mich weiterhin vorsichtig nach der Einheit ausstrecken, die darin gepriesen wird, auch wenn ich gelernt habe, dass Teilen in Harmonie nur geschieht, wenn Gottes „große Gnade auf ihnen allen“ liegt.
Tobias Jones lebt in Parma, Italien. Sein Buch „A Place of Refuge“ erscheint im Quercus Verlag.