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    Ein Osterbrief

    Diese Botschaft eines Bruderhof-Seelsorgers an seine Gemeinden ruft jeden von uns auf, aufzuwachen und wahrzunehmen, was Gott in unserer Welt tut.

    von Heinrich Arnold

    Sonntag, 6. April 2025

    Verfügbare Sprachen: English

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    In zwei Wochen feiern wir Ostern. Gerade in dieser Zeit des Jahres sollten wir uns die große Liebe Gottes zu Herzen nehmen, der seinen Sohn Jesus in unsere Welt gesandt hat, um als Bruder unter uns zu leben. Er lebte als Licht und Liebe – er lehrte, rief Menschen zu sich, heilte Kranke, trieb Dämonen aus, stellte sich gegen Sünde und Stolz, vergab, schenkte neues Leben und erweckte sogar Tote zum Leben. Aber weil die Menschen die Finsternis mehr liebten als das Licht, wurde Jesus gehasst, verfolgt, verleumdet und gefoltert. Er nahm unvorstellbare Qualen, tiefste Verlassenheit, Schmerzen und den Tod am Kreuz auf sich, um uns von unseren Sünden und unserer Herzenskälte zu befreien. Er nahm die Sünde der gesamten Menschheit auf sich – von der Schöpfung bis heute und in alle Zukunft. Er starb, wurde begraben, und die Menschen, die er geheilt und befreit hatte und die ihn liebten, trauerten um ihn. Doch dieser Tod war nicht endgültig – er befreite sogar gefangene Seelen in der Hölle.

    Am dritten Tag erweckte Gott ihn von den Toten, und viele sahen ihn, wie er umherging, aß, lehrte und den Glauben an das Reich Gottes stärkte, bevor er in den Himmel auffuhr. Er versprach wiederzukommen und in der Zwischenzeit einen Helfer zu senden – den Heiligen Geist. Dieser würde allen, die an ihn glauben und in seiner Wahrheit und Liebe leben wollen, die Kraft geben, alles zu tun, was er geboten und gelehrt hatte. Der Heilige Geist öffnet unsere Herzen und unseren Verstand für die Kraft der Auferstehung, die unsere Todesangst überwindet und uns zeigt, dass der Tod nicht das Ende ist. Er öffnet uns für Vergebung und Freiheit und befähigt uns, Gottes Reich schon jetzt zu leben – in unserer Gemeinschaft und in unserem Umgang miteinander.

    Das ist real. Es ist wahr. Die Ostergeschichte Jesu hat tatsächlich stattgefunden, und sie ist eine lebendige Geschichte, die sich auch heute ereignet und sich in alle Zukunft fortsetzen wird. Glaubt es. Lebt es. Verkündet es. Christus ist auferstanden, Halleluja!

    Sind wir bereit, Jesus in unserem Leben, in unseren Familien und in unseren Gemeinschaften den ersten Platz einzuräumen?

    Wenn Jesus uns wirklich alles bedeutet, leben wir in Gottes Reich, und unser Glaube wird unerschütterlich bleiben – im Leben wie im Sterben. Unsere Taufe verpflichtet uns zuerst gegenüber Gott und Jesus, unserem Herrn. Doch als Glieder unserer Gemeinden und des größeren Leibes Christi sind wir auch einander als Brüder und Schwestern verpflichtet und auch unserer Berufung, alles zu geben, alles zu teilen und in echter christlicher Gemeinschaft zu leben. Lasst uns beten, dass wir treu bleiben und die Freude bewahren an der Nachfolge Jesu und am Leben für das Reich Gottes. Lasst uns das unseren Kindern und Menschen, die neu zum Glauben gekommen sind, weitergeben und vor allem selbst danach leben.

    lila Krokusse

    Fotografiert von Darius Clement. Mit Genehmigung verwendet.

    Ich schreibe diese Zeilen heute, um uns wachzurütteln zum Gebet: dass Gott den Müden neue Kraft schenkt, den Zweifelnden neuen Glauben und neue Hoffnung gibt und dass er uns in Freude zusammenführt und in der Bereitschaft, alles Jesus hinzugeben und einander demütig zu dienen. Wir brauchen dieses Gebet: Wir hungern und dürsten nicht immer genug nach dem lebendigen Geist und dem Wort Gottes, sowohl in unserem täglichen Leben als auch bei unseren Zusammenkünften. Jesus sprach das schon zu seiner Zeit an: „Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt!“ (Mt 23,37) Wie oft sind wir geistlich eingeschlafen und kreisen nur um uns selbst, wenn Gott erste Zeichen einer Erweckung schenkt – und verpassen so die kostbaren Chancen, durch seinen Geist erneuert zu werden. Das ist falsch – es ist Sünde. Aber statt niedergeschlagen und mutlos zu werden, sollten wir auf Ostern zugehen als sündige Menschen, die Buße tun – bereit, unser Denken und Leben von Grund auf zu ändern. Dann wird die Sünde überwunden sein und verschwinden, und wir werden plötzlich, in einem einzigen Augenblick, erlöst werden (1. Korinther 15,52) – wenn wir nur glauben und Jesus um Heilung und Vergebung bitten.

    „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.“ (Mt 7,7–12)

    Die Kraft, in Gottes Reich zu leben, kann uns nur durch den Heiligen Geist verliehen werden. Sie wird uns geschenkt, wenn wir glauben und darum beten. Sie wird uns mit Freude und einer unaufhaltsamen Energie erfüllen, die Leben verändert und die ganze Welt verwandelt. Der Heilige Geist ist bereits überall auf der Welt und in der gesamten Schöpfung am Werk. Werden wir die Kraft des Heiligen Geistes annehmen, oder werden wir uns ihr verschließen? Werden wir unsere Gaben vor dem Altar niederlegen, um ein Herz und eine Seele zu werden, frei von Groll und Bitterkeit (Mt 5,23–24), damit Gott durch uns wirken kann – Kranke an Leib und Seele heilen und Tote auferwecken?

    Wo der Geist unter uns und in allen Menschen weltweit wirkt, die sich ihm öffnen, bringt er Liebe, Einheit, Frieden und Gewissheit über Gottes Willen – nicht Spaltung, Angst und Leid. Auch wenn wir räumlich getrennt sind, bleiben wir – wenn wir im Geist leben – untrennbar verbunden in einem Glauben, einer Hoffnung und einem Ziel. Wenn wir im Geist leben, werden wir uns nach Gemeinschaft sehnen, und unsere Zusammenkünfte werden erfüllend sein, uns stärken und Gott preisen. Gemeinsam werden wir ein Licht sein für Menschen, die sich nach Sinn und Hoffnung für ihr Leben sehnen. Wir werden mit lebendigem Wasser erfrischt und mit Speise gestärkt, die nicht verdirbt (Joh 7,38; 6,27). Wir werden diesen Schatz weitergeben, und er wird sich mehren wie die Brote und Fische, als Jesus die Menge speiste. Immer mehr Menschen werden zur Gemeinde Gottes finden. Jesus hat dies versprochen: „Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden.“ (Joh 10,16)

    Wann wird das passieren? Den Tag und die Stunde kennt nur Gott. (Mt 24,36) Aber wir müssen bereit sein und jeden Tag und jede Minute auf Jesus warten. Es gibt keine Zeit zu verlieren. Bereit zu sein bedeutet nicht, passiv zu warten. Auf das Reich Gottes vorbereitet zu sein erfordert Übung und Anstrengung. Wir müssen unser Leben nach dem Evangelium ausrichten, und zwar mit viel Energie, einer klaren Strategie und dem Willen zur Tat. Auch wenn die ältere Generation müde und erschöpft werden sollte – die Jugend wird in ihrer vollen Kraft mit frischen Visionen für die Zukunft aufstehen, um viele Aufgaben beim Aufbau der Gemeinde und ihrer Mission zu übernehmen. Dies geschieht bereits, aber schnallt euch gut an – es wird auf völlig neue Weise geschehen.

    In Gottes großer Geschichte geschieht viel – und es wird noch mehr geschehen. Lasst uns darauf vertrauen, dass all dies Gottes Reich näher bringt, und lasst uns entschlossen bleiben, Gott und unseren Nächsten mit ganzer Kraft zu dienen – wo immer wir sind. Bewahrt den Glauben und denkt daran: Der Sieg gehört Jesus Christus!

    Von HeinrichArnold Heinrich Arnold

    Heinrich Arnold ist Seelsorger, Mediziner und Lehrer in der Bruderhof-Gemeinschaft Woodcrest in Rifton, New York.

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