Subtotal: $
CheckoutGemeinschaftsleben in der Kirchengeschichte
von Eberhard Arnold
Freitag, 8. September 2017
Verfügbare Sprachen: English
Diese Geistesliebe der praktischen Hingabe ist im jüdischen Prophetentum und im Urchristentum entscheidend bezeugt. Wir bekennen uns zu Christus, dem historischen Jesus, dem Sohn der Maria, der unter der Statthalterschaft des Pontius Pilatus hingerichtet wurde. Wir bekennen uns zu der gesamten bestimmten Nachricht, die seine Apostel vertreten haben und zu dem gemeinsamen Leben der ersten Christen.
Deshalb stehen wir als Brüder und Schwestern zu den geistbewegten, enthusiastischen Lebensgemeinschaften, wie sie im ersten Jahrhundert im Urchristentum, im zweiten Jahrhundert in der allgemeinen christlichen Gemeindekrisis des prophetischen sogenannten Montanismus, in den nächsten Jahrhunderten im ursprünglichen Mönchstum, dann weiter in den Revolutionsbewegungen der Gerechtigkeit und der Liebe um Arnold von Brescia, in den Waldenserbewegungen, in dem ursprünglichen Gemeinschaftswandertum des Franz von Assisi, in den böhmischen und mährischen Brüdern, in den Brüdern des gemeinsamen Lebens, in den Beghinen und Begharden, besonders in den Urtäufern des 15. und 16. Jahrhunderts, in ihrem Bruderkommunismus und in ihrer Waffendienstverweigerung, in ihrer bäuerlichen und bürgerlichen Arbeit auf ihren Bruderhöfen, wie sie in anderer Art bei den Quäkern, wie sie auch im 17. und 18. Jahrhundert bei Labadisten, in der Brüdergemeine Zinzendorfs und anderen Christengemeinschaften verschiedenster Benennungen auftreten.
Wir müssen in Gemeinschaft leben, weil der gleiche Geist der seit den Zeiten der biblischen Propheten und der ersten Christen immer wieder Menschen zum Gemeinschaftsleben gesammelt hat, auch uns dazu drängt.
Wer waren die Monatanisten und Waldenser, die böhmischen und mährischen Brüder, die Beghinen und Begharden? In einer Reihe von Ansprachen gab Eberhard Arnold 1935 einen Überblick über diese Zeit der Kirchengeschichte: Die Taufbewegung zur Zeit der Reformation.