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    Leserreaktionen

    Leserbriefe zur Plough Ausgabe Nr.3, Herbst 2024, Technologie.

    Dienstag, 17. Dezember 2024

    Verfügbare Sprachen: English

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    Neue Perspektiven

    Obwohl Technik nicht unbedingt mein Herzensthema ist, vermochte die Herbstausgabe des Plough Magazins ein in mir bis dahin verborgenes Interesse zu diesem Thema zum Leben zu erwecken. Es war wirklich eine Freude und Bereicherung lesend darüber nachzudenken, dass Computer eigentlich nicht addieren können, wie sehr Wissenschaft und Technik uns Menschen sozusagen vom „Gutsein“ abhalten vermögen oder dass unser ambivalentes Verhältnis zur Technologie eigentlich schon in Genesis begonnen hat. In einer Lebensphase, in der ich momentan kaum Zeit finde, mich stundenlang in Büchern zu vertiefen, erfreue ich mich an den Artikeln dieses Magazins, die mir neue Perspektiven auf buntgemischte Themen schenken, in denen Gott und seine Welt viel Platz gegeben wird. Ich freue mich schon auf die nächste Ausgabe!

    Valerie Schwarzbauer, Wien

    Wer hätte das gedacht, dass sich Plough seit einiger Zeit mit seinen Inhalten so gewandelt hat. Ich erhalte seine Nachrichten ja schon Jahrzehnte: Vom einstigen  Zungenschlag, der mir manchmal zu "nur Bruderhöfisch" bezogen war, jetzt geöffnet, und erweitert auf das Leben aller Menschen in einer sehr veränderten Welt, die sehr kompliziert für alle "Naturformen-Geschöpfe", wie Mensch, Tier, Pflanzen und die Inhalte der Atmosphäre, geworden ist. Mich überrascht und erfreut eure Sicht auf diese phänomenalen Vorgänge, und euer Mut als Bruderhöfer, dass ihr die Zeichen der Zeit erkannt habt, und in angemessener Form, wie ich meine, mit den Themen in eurem Magazin dazu Stellung bezieht.

    Zum Plough (Pflug) fällt mir eine alte Geschichte aus dem Lesebuch der 40er Jahre ein. Hier nur die Quintessenz aus der Erzählung: Zwei Pflüge in der Scheune eines Bauern nebeneinander stehend,  reden miteinander:… Wie kommt es eigentlich, dass du so schön silbern blank glänzt, mein Bruder? fragt ganz traurig der vom Rost befallene Pflug den blanken, und dieser antwortet ihm “ … mein Glanz kommt von der Arbeit her …”. Ist doch eine nette Geschichte als Symbol für euren Plough, der in einem neuen Glanz den Menschen ihren guten Acker pflügt und somit die Vorarbeit leistet, damit die Erde fruchtbar bestellt werden kann, meine ich.

    Die letzte Ausgabe ist ja überraschend glänzend wie der blanke Pflug in der Erzählung, hervorragend von Kennern, wissenschaftlich wie auch philosophisch-ethisch mitgestaltet worden, mit Themen, die uns unter den Nageln brennen, und uns damit Augen und Ohren öffnen. Die aktuelle Ausgabe  von  Plough mit dem Thema Technologie, enthält ein Fundus, der sich sehen lassen kann. Und es wäre wünschenswert, dass es viele lesen würden. Gratulation!!! Nur wenn viele Menschen unter uns es sich zur Lebensaufgabe machen, einfach und schlicht zu leben, wie es die Bruderhöfer und auch wir Quäker versuchen, so gut wie es uns in der Gesellschaft möglich ist, werden Milliarden bisher gequälte, verwundete, unglücklich, und in Armut lebende Menschen weltweit besser leben und letztlich überleben. Wenn nicht, sieht es eher trübe aus. Wer anderen eine Blume pflanzt, blüht selber auf!

    Nicht: “GOTT der HERR” wird´s schon erledigen und gestalten, nein, er hat uns als Geschöpfe mit Leib und  Seele so  geschaffen und ausgestattet – selbstverantwortlich zu handeln, um es mit dem biblischen Worten zu sagen “Macht euch die Erde untertan…”.  Das heißt doch: "übernehmt mein Gebot verantwortlich zu handeln, und zwar mit Zuwendung und Liebe allen Menschen gegenüber. Doch nur so wird das Leben lebenswert sein, und das für die die gesamte Schöpfung: Menschen, Tiere, Pflanzen und die Atmosphäre.

    Günter Heuzeroth, Oldenburg

    Den Technologie-Plough fand ich unglaublich interessant und gut (auch, wenn ich vielleicht nicht mit allem einverstanden war, muss ja auch nicht sein), nicht leicht zu lesen, aber sehr gut, sehr anregend zum Weiterdenken und auch sehr aufregend – werde ihn noch weitergeben!

    Ursula Siegmund, Deutschland

    Sollten Wir ChatGPT beim predigen zuhören?

    Zu Arlie Coles „Wenn Computer predigen“: Sie stellen die Frage falsch. Sie lautet nicht: „Sollte ChatGPT Predigten schreiben?“ Sondern „Können wir erkennen, wann es dies tut?“

    Gestressten Geistlichen geht unter der Woche die Zeit aus. Sie sind manchmal ausgebrannt. Oder krank. Oder geistlich ausgelaugt. Aushilfskräfte sind in letzter Minute nicht immer verfügbar. Frische, neue Ansätze für die Auslegung der Heiligen Schrift können sich auch dem ernsthaftesten Geistlichen manchmal entziehen. Den prägnanten Kommentar zum Römerbrief, der zwei Jahre zuvor verfasst wurde, zu überarbeiten, ist keine schmackhafte Alternative. Die Versuchung, der Aufforderung „the show must go on“ nachzukommen, wird zumindest bei einigen Hirten ihre moralischen Skrupel überwältigen.

    Gemeindemitglieder, wacht auf und erkennt die neue Realität. KI-generierte Predigten werden irgendwann auf einer Kanzel in eurer Nähe zu hören sein. Ironischerweise bilden Predigten eine wunderbar reichhaltige Trainingsbasis für den Aufbau einer großen Sprachmodell-Datenbank (LLM), vielleicht die beste, die man sich vorstellen kann, wenn man den Umfang, die Wissenschaftlichkeit und die Qualität der Predigten bedenkt. Es gibt Millionen von Predigten im Internet, die frei verfügbar sind und leicht hochgeladen werden können. Auch die Bibel, der Talmud, der Koran, die Bhagavad Gita und fast jedes andere Buch des Glaubens lassen sich leicht hochladen.

    In ein oder zwei Jahren werden LLM-basierte Maschinen so sprachgewandt, so fesselnd und so durchdringend sein, dass Menschen nicht mehr in der Lage sein werden, zwischen maschinell erzeugten Inhalten und der organischen Variante zu unterscheiden. Praktisch jede kreative Branche – Kunst, Unterhaltung, Bildung – wird derzeit von KI-generierten Inhalten überschwemmt. Warum sollte der Glaube unantastbar sein??

    Charles Sullivan, Gaithersburg, Maryland

    Als Diener Gottes sollte man einfach intuitiv wissen, dass es nicht in Ordnung ist, KI zu benutzen, um eine Predigt zu schreiben. Gott spricht in jeden neuen Tag hinein und er spricht zu seinen Dienern, die auf ihn hören. Damit ein Wort des Herrn frisch und relevant ist, muss ein Mensch, nicht eine von Menschen geschaffene Maschine, direkt vom Heiligen Geist hören. Andernfalls ist das, was Sie Ihren Schäfchen zu essen geben, verarbeitete Nahrung. Junk-Food. Ungesunde, regalfeste, tote Nahrung.

    Einsichtige Schafe werden sich weigern, dieses Junk-Food zu essen. Sie werden nach einer neuen Weide suchen, wenn diese nicht zur Verfügung gestellt wird. Gott ist nicht tot. Die künstliche Intelligenz ist nur so gut wie ihre Programmierung, und sie wird niemals vom Heiligen Geist bewegt. Nur der Mensch kann dies erreichen. Und es ist ein heiliges Privileg, dazu berufen zu sein, dem Volk Gottes zu dienen. Gott berät sich nicht mit seiner Schöpfung, bevor er sie anweist. Aber der Mensch denkt, dass seine Erfindungen konsultiert werden sollten, um den Menschen zu lehren? Erkennt jemand außer mir hier ein Problem?

    Xenia Esche, Newman Lake, Washington


    Wir freuen uns über Zuschriften an lesermeinung@plough.com.

     
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