Wenn wir unsere Bestimmung, soweit die irdische Entwicklung dies zulässt, voll und ganz erreichen wollen, müssen wir uns nicht nur mit Gott und der Menschheit, sondern auch mit der Natur eins fühlen und wissen.

Folglich sollten Eltern und Familie den Kontakt mit der Natur als eine der wichtigsten Kräfte im Leben des Kindes betrachten und so voll und reich wie möglich gestalten. Und das beste Mittel ist das Spiel, denn das Spiel ist zuerst das natürliche Leben des Kindes.

Der Mensch sollte, espbesonders in der Kindheit, mit der Natur vertraut werden – nicht nur mit ihren Einzelheiten und Formen, sondern mit dem göttlichen Geist, der in ihr enthalten ist. Das braucht und fühlt das Kind zutiefst. Wo dieser Sinn für die Natur noch unverdorben ist, verbindet nichts Lehrer und Schüler so eng … Der Lehrer sollte mit seiner Klasse regelmäßig ins Freie gehen, sie nicht wie eine Schafherde vor sich hertreiben oder wie einen Trupp Soldaten führen, sondern mit ihr spazieren gehen wie ein Vater mit seinen Söhnen oder ein Bruder mit seinen Brüdern und sie mit dem vertraut machen, was die Jahreszeit bietet.

Wir sehen viele Erwachsene die inmitten der Schönheit der Natur aufgewachsen sind und sich ihres Reizes nicht bewusst sind. Kinder fühlen sich zum Geistigen in der Natur hingezogen, aber wenn diese Sehnsucht nicht von den Älteren aufgegriffen und gestärkt wird, stirbt sie entweder ab oder sie verlieren ihr Vertrauen in diejenigen, die sie respektieren sollten. Deshalb sollten Kinder und Erwachsene gemeinsam hinausgehen und gemeinsam danach streben, den Geist und das Leben der Natur in ihrem Herzen zu spüren. 

Foto von Danny Burrows. Verwendet mit Genehmigung.